Mittlerweile sollte man denken, dass das Klischee, dass echte Sportler*innen viel Fleisch für die Muskeln essen müssen, veraltet ist. Aber, wenn es so hartnäckig bleibt, ist da vielleicht auch einfach was dran?
Die Bilder, der starken, fleischfressenden Männer, sind welche, die noch vor kurzer Zeit Normalität waren.
Soziologen nennen dies "Gender-doing". Laut Definition des Lexikons der Psychologie bedeutet Gender-doing “gesellschaftlich-soziale Implikationen der biologischen Geschlechtszugehörigkeit “(Becker, n.d).
Die Ernährungswissenschaftlerin Christine Brombach sagt, dass so besonders Jungs lernen, dass “Fleisch sie groß und stark macht”.
Okay, okay, aber ist da auch was dran? Können wir überhaupt vegan sein & sportliche Leistungen erbringen?
Schauen wir uns dafür mal 2 verschiedene Aspekte an:
1) Tierisch versus pflanzliche Proteine
2) Kohlenhydrate
Proteine werden aus vielen unterschiedlichen, miteinander verknüpften Aminosäuren aufgebaut.
Diese Aminosäuren werden in zwei Kategorien eingestuft. Die essentiellen Aminosäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann und die wir durch die Nahrung aufnehmen müssen und die nicht essentiellen Aminosäuren, die der Körper zu bestimmten Mengen selbst produzieren kann. Proteine erfüllen viele Funktionen, wie diese Illustration von eufic.org grafisch darstellt. Unter anderem dienen sie auch dem Muskelaufbau.
Was ist aber der Unterschied zwischen tierischen und pflanzlichen Proteinquellen?
Häufig sind tierische und pflanzliche Proteinquellen gleich wirksam, jedoch bringen tierische Proteinquellen verschiedene Probleme mit sich. Unter anderem die hohe Hormon- und Antibiotikabelastung in den Produkten, die Proteine enthalten. Dies entsteht durch das Verfüttern von Antibiotika und den Stress der Tiere. Das kann sich allergisierend auswirken und dazu führen, dass in unserem Körper Resistenzen gegen Antibiotika entstehen. (Mira, 2020)
Kohlenhydrate werden schon seit Jahren missverstanden. Immer geht es darum sie zu vermeiden. Sportler*innen brauchen aber Kohlenhydrate verschiedener Längen als Energielieferant. Nicht umsonst gibt es die “Pasta-Partys” der Marathonläufer*innen am Abend vor dem Lauf. Neben Proteine sind Kohlenhydrate der ultimative Treibstoff für den Muskelaufbau. Je nachdem, ob du Muskel aufbauen oder Fett abbauen möchtest, müssen wir unsere Kohlenhydratzufuhr anpassen. Um Muskeln aufzubauen, muss deine Kohlenhydratzufuhr stimmen, denn sonst nimmt sich der Körper die Energie auch aus den Proteinen, welche sonst für den Muskelaufbau genutzt würden. Noch einmal: Wenn deine Kohlenhydratspeicher leer sind, verbrennt der Körper zur Energiegewinnung die Proteine aus den Muskeln. Diese Kohlenhydrate kannst du super pflanzlich zu dir nehmen z. B. durch Obst, Gemüse und gebackenes Getreide.
Vegan und Sport geht nicht nur, sondern es geht auch noch verdammt gut. Viele Sportler*innen sagen, dass sich ihre Leistung durch die Umstellung auf Vegan deutlich verbessert hat. Einige kennst du vielleicht?
Selbst die Gladiatoren der alten Römer lebten hauptsächlich vegan oder vegetarisch … mehr zu den Gladiatoren gibt es in einem Beitrag der BBC hier.
Und wenn du keine Lust mehr hast zu lesen, findest du auch vieles zu vegan im Sport in dieser Doku Gamechangers
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Becker. (n.d.). Gender-Doing. Lexikon der Psychologie. Retrieved from https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/gender/5678
eufic. (2019, December 16). Was Sind Proteine und Welche Funktionen Erfüllen Sie im Körper? Eufic. Retrieved from https://www.eufic.org/de/in-unserem-essen/artikel/was-sind-proteine-und-welche-funktionen-erfullen-sie-im-korper
Mira. (2020, August 17). Der Proteinvergleich: Pflanzlich vs. Tierisch. the nu company. Retrieved from https://www.the-nu-company.com/pflanzlich-vs-tierisch-proteinvergleich/?gclid=Cj0KCQiAosmPBhCPARIsAHOen-M_4KVPyS1OhepoJfTjf4iF5CMvHs6DEhh308P4JpLe9XwPAE44pPsaAuvtEALw_wcB